"Verdeckt – Entdeckt" Montagen von Pedro Warnke

13. Mai bis 28. August 2011

"Verdeckt – Entdeckt"

Montagen von P. Warnke

Ausstellungseröffnung am 13.05.2011:
Fotos:
- G. Peez
- V. Alexeev

Impressionen:
- Echo: Der Künstler lehrt das Staunen
- V. Alexeev: (Ver/Ent)deckungsreise

An den Museumswänden hängen rundum quer- und hochformatig graue Wolltücher. Auch auf dem Fußboden und in Raumecken liegen in gleicher Weise von einem Tuch verdeckte Artefakte - verstreut wie Häufchen Elend. So ist der Gesamteindruck der Präsentation zunächst von einer recht kühlgetönten Art; eine karge künstlerische Installation.

Doch Pedro Warnke (*1945) lockt die Besucher dieser Ausstellung mit verhüllten Gemälden und Objekten auf besondere Weise: Auf dem dicken Textilmaterial sind rote Kreuze gesetzt, ein grafisches Zeichen, das die Aufmerksamkeit des Betrachters lenkt. Dessen Neugier wird außerdem durch den Akt des Verhüllens gesteigert.

Will nun der Besucher schließlich sehen, was sich hinter oder unter dem rauen Stoff verbirgt, dann kann er sich eine jeweils neben dem Wolltuch bereitgestellte Müllgreifzange als Werkzeug zu Hilfe nehmen, um den Vorhang und somit das Geheimnis lüften.

Die oftmals um 90 oder 180 Grad gedrehten Gemälde offenbaren sich als billige Trivialmotive, welche der Künstler mit applizierten Filzstücken versehen hat, die wie ein persönliches Signet die Komposition formal kommentieren. So werden die beim Trödler ausfindig gemachten Malereien durch Warnkes Intervention einer neuen Ver- und Bewertung zugeführt.

Und am Fußboden offenbaren sich die abgedeckten Haufen als kuriose Arrangements mit mehr oder weniger im Alltag noch gebräuchlichen oder auch schon historischen Gegenständen, die bei aufmerksamer Betrachtung weite Assoziationsfelder öffnen. Fundus zu diesen Montagen war für Warnke größtenteils das Depot des Groß-Gerauer Stadtmuseums.

Mit seinen Arbeiten veranlasst der Künstler die Besucher der Ausstellung, aktiv zu werden, sich für oder gegen ein Motiv zu entscheiden, er lotst sie weg von der musealen Passivität des einfachen Betrachtens. Warnkes Werkdarbietungen sind auf das aktive Begreifen und Benutzen hin angelegt.

Ausstellungseröffnung war am Freitag, 13. Mai 2011, um 19 Uhr.

A u s s t e l l u n g:
Stadtmuseum Groß-Gerau
Am Marktplatz 3
64521 Groß-Gerau

Tel. 06152- 71 62 95
www.gross-gerau.de

Geöffnet: Mi u. Sa 10-12, Do 14-17, So 11-17 Uhr